Betroffene mit Einschränkung der Kenntnisse der deutschen Sprache

Wenn Sie eine Straftat erlebt haben, werden Sie mit vielen Personen in Behörden, Institutionen, Beratungseinrichtungen oder mit Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern im Bereich der Krankenbehandlung oder anderen Menschen darüber reden wollen und müssen.

Nicht alle Menschen können die deutsche Sprache ausreichend sprechen, lesen und schreiben. Als Betroffene oder Betroffener können Sie fragen, ob es eine kostenlose Übersetzungs- oder Dolmetscherunterstützung gibt. Dies gilt nicht nur für Fremdsprachen sondern auch für Gebärdensprache.

Wenn Sie über Ihre sprachlichen Probleme oder darüber hinaus unsicher sind, ob Sie alles verstehen können, haben Sie die Möglichkeit, sich in den Ämtern Ihrer Kommune beraten zu lassen oder in anderen Einrichtungen Unterstützung, Beratung und Begleitung zu suchen, die Sie in der Liste der Unterstützungseinrichtungen auch in Ihrer Nähe finden können. Manche Unterstützungseinrichtungen haben auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die außer Deutsch andere Sprachen sprechen. Danach können Sie fragen.

Hilfe für von Gewalt betroffene Verletzte (fremdsprachliche Angebote)

Beim Bundesweiten Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen und Mädchen gibt es telefonische Beratung, Beratung im Chat und Beratung per Mail. Fremdsprachliche Unterstützung ist für zahlreiche Sprachen gewährleistet. Die Webseite des Bundesweiten Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen und Mädchen selbst ist in englischer, französischer, spanischer, russischer und türkischer Sprache aufrufbar.

Als Betroffene oder Betroffener einer Gewaltstraftat können Sie sich außerdem an Beratungsstellen wenden, die zentral für Niedersachsen tätig sind und fremdsprachliche Angebote haben:

  • SUANA ist eine Beratungsstelle für von häuslicher Gewalt betroffene Migrantinnen. Ratsuchende Frauen haben die Möglichkeit, sich umfassend und in mehreren Sprachen beraten zu lassen. Dabei wird der jeweils spezifische kulturelle Kontext der betroffenen Frauen berücksichtigt. Die Beratungsangebote richten sich an Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen (ab 16 Jahre). Sie sind kostenlos und werden vertraulich behandelt.
    Beratungssprachen: Deutsch, Persisch, Russisch, Polnisch, Englisch, Französisch, Arabisch, Kurdisch, Vietnamesisch, Türkisch
    Tel: 0511- 12 60 78 – 14 oder 0511- 12 60 78 – 18
     
  • Das Niedersächsische Krisentelefon gegen Zwangsheirat
    Mädchen und Frauen, die von einer Zwangsheirat bedroht sind oder in einer Zwangsehe leben, können sich in Niedersachsen beim Krisentelefon gegen Zwangsheirat Rat holen und informieren. Auch Freundinnen und Freunde, Lehrkräfte, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Behörden oder Beratungsstellen haben mit dem Krisentelefon gegen Zwangsheirat eine Anlaufstelle, bei der sie sich landesweit zu Fragen und Problemen sachkundig informieren und austauschen können.
    Sie können sich aus eigener Initiative telefonisch oder per E-Mail melden. Die Beratung ist auf Wunsch anonym.
    Sprachen: Deutsch und Türkisch, bei Bedarf auch Persisch, Arabisch und Kirmanci (Kurdisch)
    Telefon 0800 0667 888 (kostenlos)
    Telefonische Sprechzeiten Montag-Donnerstag 9:00-16:00 Uhr, Freitag 9:00-13:00 Uhr
     
  • Als männlicher Betroffener einer Gewaltstraftat können Sie sich auch an das Männerbüro Hannover e.V. wenden. Das Team hat langjährige Erfahrungen in der Opfer- und Täterarbeit mit Jungen, männlichen Jugendlichen und Männern und ist bundesweit als Fachstelle anerkannt. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten seit Jahren mit den Schwerpunkten männliche Sozialisation, geschlechtsrollenspezifisches Verhalten, Gewalt von und gegen Männer, Jungen und männliche Jugendliche. Das Team des Männerbüros Hannover ist interdisziplinär und interkulturell ausgerichtet.
    Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch
    Tel.: +49 (0)511 - 123 589 0
    Telefonische Sprechzeiten: Montag, Donnerstag, Freitag: 10-12 Uhr, sowie Montag: 15-17 Uhr und Dienstag: 14-15 Uhr
     
  • Als Betroffene von Menschenhandel können Sie sich an die Zentrale Koordinierungs- und Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel KOBRA wenden. Beraten und unterstützt werden Frauen, die Betroffene des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung sind. Betroffene von Menschenhandel zur Ausbeutung der Arbeitskraft sind nicht umfasst.
    Sprachen: Deutsch, Polnisch, Russisch, Spanisch, Englisch, Bulgarisch; für weitere Sprachen wird mit Dolmetscherinnen gearbeitet.
    Telefon: ++49-(0)511 - 898288-02